Wanderausstellung „Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/35 – 280 Jahre ‚Schlacht bei Klausen‘

Nachdem im Jahre 2012 zusammen mit der Pfarr- und Zivilgemeinde Klausen – passend zu den dazu vorhandenen Buchbeständen der Klausener Bibliothek – bereits eine vierteile Karten­serie zur ‚Schlacht bei Klausen‘ erworben wurde, die in Räumen der Klosterbibliothek aufbe­wahrt wird, wurde anlässlich der 280. Wiederkehr des Kriegsgeschehens im Jahre 2014 die Projektgruppe ‚Schlacht bei Klausen‘ (siehe unten) zur Vorbereitung einer thematischen Wanderausstellung ins Leben gerufen.

Näheres zur Wanderausstellung, die nach wie vor ausgeliehen werden kann, und zu den histo­rischen Hintergründen finden Sie auf dieser Seite.

Historischer Hintergrund

Der Polnische Thronfolgekrieg sowie der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück

Zu den fast vergessenen historischen Episoden der Region Eifel-Mosel-Hunsrück gehört der sogenannte ‚Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück‘ in den Jahren 1734/35, der mit der ‚Schlacht bei Klausen‘ zwischen den heutigen Gemeinden Esch und Rivenich (Landkreis Bernkastel-Wittlich) am 20. Oktober 1735 seinen blutigen Höhepunkt fand. Dabei handelt es sich um die entscheidende Phase im sogenannten ‚Polnischen Thronfolgekrieg‘ (1733–1738), der nicht nur an Mittelmosel und im Hunsrück, sondern auch in Polen, Italien sowie am Ober- und Mittelrhein ausgetragen wurde.

Ausgangspunkt des Konfliktes war dabei nach dem Tod des August des Starken im Jahre 1733 der Streit um die Nachfolge auf dem Polnischen Königsthron. Während der deutsche Kaiser Karl VI. den Sohn des verstorbenen sächsischen Kurfürsten, Friedrich August II. von Sachsen, unterstützte, versuchte der französische König Ludwig XV. seinen Schwiegervater, den polnischen Adligen Stanislaus Leszczyński, als neuen polnischen König zu etablieren.

Mit dem Einmarsch französischer Truppen, der Eroberung der Stadt Trier sowie der erfolg-reichen Belagerung und Zerstörung der Reichsfeste Grevenburg in Traben-Trarbach im April 1734 wurde schließlich auch das kleine Kurfürstentum Trier in den europäischen Konflikt hineingezogen. Die französische Besetzung Lothringens und großer Teile Kurtriers waren im Mai 1734 schließlich Auslöser für die Einberufung der Reichsarmee, die aus Truppenkontin­genten aus ganz Deutschland bestand. Unter der Führung Österreichs versammelten sich die Truppen im Sommer 1734 am Rhein. Nach der ca. einjährigen erfolglosen Belagerung von Mainz durch die Franzosen ging die Reichsarmee im Herbst 1735 in die Offensive über und zog durch den Hunsrück an die Mosel.

Die Schlacht bei Klausen

Vor diesem Hintergrund kam es am 20. Oktober 1735 in der Nähe des Wallfahrtsortes Klausen, zwischen den Dörfern Rivenich und Esch, zur entscheidenden militärischen Auseinandersetzung, an der auf beiden Seiten ca. 30.000 Soldaten teilnahmen und die mit der Niederlage und dem Rückzug der französischen Truppen nach Trier endete. Noch im gleichen Jahr wurde ein vorläufiger Friede geschlossen, der allerdings erst 1738 endgültig ratifiziert wurde.

Auch wenn es sich beim Treffen von Klausen nur um ein kleines Gefecht handelte, so war die Aufmerksamkeit der europäischen Großmächte für einen kurzen Augenblick doch auf die Mittelmosel gerichtet. Auch die Folgen der Auseinandersetzung hatten europäische Dimen­sionen und so wurde im folgenden Frieden von Wien u. a. Friedrich August II. von Sachsen als polnischer König bestätigt, während auf der anderen Seite Stanislaus Leszczyński das Herzogtum Lothringen erhielt, das nach seinem Tod an Frankreich fiel. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs blieb gerade diese Gebietsabtretung Lothringens Ausgangspunkt für zahlreiche Konflikte und Kriege zwischen Deutschland und Frankreich.

Die Wanderausstellung und der Ausstellungskatalog

Das Konzept der Wanderausstellung

Aus Anlass des 280. Jahrestages der Auseinandersetzungen am Salmbach wurde Anfang des Jahres 2015 die Projektgruppe ‚Schlacht bei Klausen‘ ins Leben gerufen, der neben dem ‚Freundeskreis der alten Klosterbibliothek der Augustiner-Chorherren in Klausen e.V.‘ und der Gemeinde Klausen auch die Ortsgemeinden Esch, Rivenich, Sehlem sowie die Pfarr­gemeinde Klausen angehörten. Gemeinsam wurde beschlossen, eine Wanderausstellung sowie einen dazugehörigen Katalog zu erstellen, um diese Ereignisse ausführlich zu doku­men­tieren. Dr. Marco Brösch (Klausen) sowie Dr. Tom Müller (Trier) wurden mit der Erstellung der Wanderausstellung beauftragt.

Finanziell und organisatorisch unterstützt wurde das Vorhaben von der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und der Sparkasse Mittelmosel Eifel-Mosel-Hunsrück. Als Schirmherr der Ausstellung konnte der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtags, Herr Joachim Mertes, gewonnen werden.

Den Organisatoren ging es dabei nicht nur um die Darstellung der politischen Ereignisse und der militärischen Aktionen, sondern auch um das Leben der Soldaten und vor allem die Sorgen und Nöte der Zivilbevölkerung in der Region, die im Besonderen durch Einquartie­rung und Versorgung sowie den gewaltsamen Übergriffen der Truppen zu leiden hatten. Gleichzeitig soll in der Ausstellung auch der Frage nachgegangen werden, inwiefern diese militärische Auseinandersetzung im kollektiven Gedächtnis der Nachwelt, z. B. in Form von Sagen und Mirakelberichten, aber auch in Liedern erhalten blieb. Die Ausstellung besteht im Kern aus 11 Informationstafeln, wobei jede Tafel einem Ort und einer Thematik gewidmet ist.

Die Informationstafeln

Die Exponate

Neben diesen Informationstafeln besteht die Wanderausstellung aus einer Reihe hochwertiger Reproduktionen von Originaldokumenten, Bildern, Karten etc, die z. T. erstmals gezeigt werden und je nach Ausstellungsort und den gegebenen lokalen Möglichkeiten samt den dazugehörigen Beschreibungen mitgeliefert werden können.

Der Ausstellungskatalog

Zur Dokumentation der Wanderausstellung ist auch ein reich bebilderter Katalog erschienen, der neben den Texten der 11 Informationstafeln auch die Abbildungen der gezeigten Ausstellungsstücke enthält:

Marco Brösch und Tom Müller: Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/35 – 280 Jahre ‚Schlacht bei Klausen‘, Katalog zur Wanderausstellung, hg. von der Projektgruppe ‚Schlacht bei Klausen‘, Klausen 2015, 164 S.: Ill., 12,50 Euro.

Der Katalog ist ab sofort am jeweiligen Ausstellungsort sowie bei der Ortsgemeinde Klausen zum Preis von 12,50 Euro erhältlich. Versand für 3,- Euro möglich. (Adresse siehe unten)

Ausstellungsorte

Eröffnung der Ausstellung

Anlässlich des 280. Jahrestages der ‚Schlacht bei Klausen‘ fand am 11. Oktober in der Wallfahrtskirche in Klausen ein Friedensgottesdienst unter Leitung des Trierer Bischofs Stephan Ackermann statt. Anschließend wurde im ‚Klostergut Klausen‘ die Wanderaus­stellung „Der Krieg an der Mittelmosel und im Hunsrück 1734/1735 – 280 Jahre Schlacht von Klausen“ feierlich eröffnet. Neben Bischof Stephan Ackermann nahm daran auch der Schirmherr der Ausstellung, der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz Joachim Mertes sowie zahlreiche geladene Ehrengäste teil.

Die Ausstellung konnte vom 11. Oktober bis 29. November 2015 im Klostergut Klausen besichtigt werden.

Weitere Ausstellungsorte und –termine

  • Bernkastel-Kues: St. Nikolaus-Hospital-Cusanusstift, vom 07. Dezember 2015 bis 20. März 2016
  • Trier: Universitätsbibliothek, vom 30. März bis 31. Mai 2016
  • Wittlich: Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück, Filiale Wittlich, vom19. September 2016 – 21. Oktober 2016,
  • Rivenich: Bürgerhalle (Moselstr. 16), Verschiedene Termine im November 2016
  • Traben-Trarbach: Mittelmoselmuseum, vom 9. Juni bis 2. November 2017

Zur Ausleihe

Es besteht die Möglichkeit, die Wanderausstellung, kostenlos beim ‚Freundeskreis der alten Klosterbibliothek der Augustiner-Chorherren in Klausn e.V.‘ und der Gemeinde Klausen auszuleihen. Sofern keine anderen Absprachen getroffen wurden, übernimmt der Leihnehmer die Kosten für Hin- und Rücktransport der elf Dokumentationstafeln sowie der Reproduk­tionen sowie die Organisation und Durchführung vor Ort. Evtl. Beschädigungen der Tafeln und Reproduktionen müssen vom Leihnehmer erstattet werden.

Kontaktadresse

Ortgemeinde Klausen
Eberhardstr. 3
54524 Klausen
Tel.: 06578 – 102905
Fax: 06578 – 984438

E-Mail: Gemeindeverwaltung@klausen.de